Aufbau einer Demenzbetreuung in der Arberlandklinik Zwiesel

Ehrenamtliche Helfer gesucht



Etwa die Hälfte der Patientinnen und Patienten in Allgemeinkrankenhäusern ist älter als 60 Jahre, ca. 12 Prozent sind von einer Demenzerkrankung betroffen.

Da die Bevölkerung aufgrund des demografischen Wandels immer älter wird, wird dieser Anteil in Zukunft vermutlich steigen. Demenzerkrankte reagieren im Krankenhaus oft mit Angst und Unruhe und versuchen, die Klinik zu verlassen. Die Patientinnen und Patienten verstehen meistens nicht, weshalb sie sich nicht im gewohnten Umfeld befinden und können oftmals ihre Anliegen und Wünsche nicht äußern.

In einem gemeinsamen Projekt wollen MUDr. Lucie Lehka (Leitende Oberärztin der Inneren Medizin), Dr. Sandra Sigl (Funktionsoberärztin der Inneren Medizin), Florian Zimmermann (Bereichsleitung der Inneren Medizin) und Andrea Augustin (Pflegeüberleitung und Sozialdienst) demenzkranken Patientinnen und Patienten eine angemessene Betreuung während ihres Aufenthaltes in der Arberlandklinik Zwiesel anbieten.

Sigl befindet sich aktuell in der Weiterbildung zur Palliativmedizinerin. „Im Rahmen der Weiterbildung haben wir uns u.a. mit der Behandlung und Betreuung von Demenzerkrankten im Krankenhaus beschäftigt. Mit der Idee einer Demenzbetreuung an der Arberlandklinik Zwiesel habe ich mich an unseren Palliativmedizinischen Konsiliardienst gewandt und sofort Unterstützung erhalten“, freut sich Sigl. „Durch die vielen Eindrü-cke und den oftmals hektischen Pflegealltag werden Demenzerkrankte oft unruhig, da sie die Impressionen nicht mehr verarbeiten können, nachts können diese Patienten dann oft nicht schlafen, werden bettflüchtig und sehr unruhig. Es wäre wünschenswert, durch Beschäftigung tagsüber einen normalen Tag-Nacht-Rhythmus zu erhalten.“

„Wir haben bereits mehrere Materialien, wie zum Beispiel Puzzle und Bausteine angeschafft. Damit sollen die Patientinnen und Patienten kognitiv und feinmotorisch gefördert werden, damit diese Fähigkeiten möglichst lange erhalten bleiben“, so Sigl weiter. „Aber auch eigene Ideen und Beschäftigungsmöglichkeiten sind möglich. Beispielsweise gibt es gerade auch unter den Palliativpatienten und -patientinnen einige, die gerne basteln.“

Das Projekt wird im Moment bereits in einer Testphase mit Fachkräften erprobt. „Leider fehlt unseren Fachkräften im Stationsalltag oftmals genügend Zeit um sich umfangreich mit allen demenzerkrankten Patientinnen und Patienten zu beschäftigen“, erzählt Sigl. Im deutschen Gesundheitssystem ist dies leider in den Kliniken nicht strukturiert vorgesehen, was im Klinikalltag zu Problemen führt. Aus diesem Grund werden in der Arberlandklinik Zwiesel ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gesucht, die gerne mit Menschen arbeiten und Pflegefachkräfte und Ergotherapeutinnen bei der Betreuung von demenzerkrankten Patientinnen und Patienten unterstützen möchten.

Die Zeiten der ehrenamtlichen Tätigkeit sind flexibel und können frei eingeteilt werden. Bei Interesse kann mit Frau Sophie Lorenz (Tel.: +49 9922 99-7519) Kontakt aufgenommen werden.

Auf dem Foto zu sehen:
v.l.n.r. Palliativpatientin Anna Brendel und Ergotherapeutin Verena Berndl beim gemeinsamen „Mensch ärgere dich nicht“-Spiel in der Arberlandklinik Zwiesel






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