24/7 hochwertige Schlaganfallversorgung an der Arberlandklinik Zwiesel

TEMPiS Netzwerk feiert 20-jähriges Jubiläum



Bereits seit 2008 gehört die Arberlandklinik Zwiesel zum Telemedizinischen Schlaganfallnetzwerk und ist damit eine von 25 TEMPiS-Kliniken im Südostbayerischen Raum. TEMPiS ist eine Abkürzung für "Telemedizinisches Projekt zur integrierten Schlaganfallversorgung in der Region Südostbayern" und feierte kürzlich 20-jähriges Jubiläum. Gegründet mit dem Ziel, die Schlaganfallversorgung in ländlichen Gegenden mithilfe telemedizinischer Unterstützung zu verbessern, ist TEMPiS heute das größte Netzwerk in Deutschland als auch Europa. Seit Gründung wurden 100.000 telemedizinische Konsile und 500 Heli-Einsätze durchgeführt.

Der Schlaganfall ist eine plötzlich eintretende Funktionsstörung des Gehirns. Zu 80% wird er durch den Verschluss eines hirnversorgenden Gefäßes aufgrund eines Blutgerinnsels ausgelöst. In rund 20% der Fälle liegt eine Hirnblutung zugrunde. Nervenzellen werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und stellen langsam ihre Funktion ein. Anzeichen eines Schlaganfalls sind akut auftretende neurologische Symptome, wie z.B. Lähmungen, Gefühlsstörungen, Sprach- und Sprechstörungen, Sehstörungen, Schwindel, Kopfschmerzen oder Bewusstseinsstörungen.

"Die ersten Stunden nach einem Schlaganfall sind entscheidend, da pro Sekunde 32.000 Hirnzellen absterben", erzählt Sektionsleiter Neurologie Dr. med. Georg Becker. "Durch rasches Handeln und einem frühzeitigen Therapiebeginn können Gehirnzellen gerettet und mögliche spätere Beeinträchtigungen gemindert werden." Um eine Brücke der Versorgung hin in die ländlichen Gebiete zu bauen, wurde 2003 im Klinikum Harlaching in München das telemedizinische Schlaganfallnetzwerk gegründet.

Unmittelbar nach der Ankunft in der Arberlandklinik Zwiesel wird der Patient vom neurologischen Team rund um Dr. Becker mit den zwei Fachärztinnen für Neurologie Ulrike Eick und Dr. med. Sabine Zellner sowie der Fachärztin für Nervenheilkunde Dr. med. Petra Reiner, welche auch regelmäßig neurologische Sprechstunden über das MVZ Arberland anbieten, in der Zentralen Notaufnahme untersucht und eine Computertomographie (CT) zum Ausschluss einer Blutung unverzüglich durchgeführt. Zur Sicherung der Diagnose und Therapieplanung sowie bei eventuell auftretenden Komplikationen werden Patienten telemedizinisch per Videokonferenz einem Schlaganfallspezialisten aus München oder Regensburg vorgestellt. Der Patient wird vor dem sogenannten "Teledoc"-Monitor per Kamera mit dem Team vor Ort neurologisch untersucht. Der Spezialist ist für den Patienten auf dem Bildschirm sichtbar. Gleichzeitig können CT-Bilder innerhalb weniger Sekunden zur zusätzlichen Beurteilung an das Zentrum überspielt werden.

Die effektivste Therapie zur Behandlung eines Schlaganfalls ist die systematische Thrombolyse (Lyse). Mit dieser wird innerhalb eines Zeitfensters von viereinhalb Stunden versucht, das Blutgerinnsel wieder aufzulösen. Je früher die Lysetherapie begonnen wird, desto höher sind die Erfolgschancen. Gegebenfalls erfolgt die Verlegung in ein TEMPiS-Zentrum nach Deggendorf oder Regensburg zur kathetergestützten Entfernung des Blutgerinnsels.

In der Arberlandklinik Zwiesel erfolgt die weitere Behandlung auf der Schlaganfalleinheit mittels Monitorüberwachung und regelmäßiger Kontrolle des neurologischen Befundes. Noch am gleichen Tag wird mit Rehabilitationsmaßnahmen begonnen. Unterstützt wird das Ärzte-Team dabei von Physio- und Ergotherapeuten sowie Logopäden, die u.a. speziell für Patienten auf der Schlaganfalleinheit verantwortlich sind.

Auf dem Bild ist zu sehen: v.l.n.r. Sektionsleiter Neurologie Dr. Georg Becker, Bereichsleitung ZNA/Ambulante Versorgung und Diagnostik Bernhard Hackl, welcher 2008 bereits bei der Einführung von TEMPiS in der Arberlandklinik Zwiesel beteiligt war, und Fachärztin für Neurologie Ulrike Eick






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